Gutmensch

Herzerwärmend: Petrarca starb 1374. Die Leidenschaft für Bücher und die Sorge um Florenz und seine Menschen hatte sie wie Brüder werden lassen. In seinem Testament hinterliess Petrarca Bocaccio 'fünfzig Florentinische Goldgulden für einen Wintermantel, den er tragen kann, während er in den Nachtstunden studiert und arbeitet.' Fast nostalgisch erinnert man sich an die Zeit, in der das Wort 'Gutmensch' noch das politische Modeschimpfwort war. Gegenüber den schönträumenden und menschenumarmenden Netten wurde der pragmatische Macher (selten Macherin..) in Stellung gebracht. Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach. Lieber ,etwas' Gutes erreicht als ,das Gute' gewollt. Es hatte etwas von Zwinglis 'Tut um Gottes Willen etwas Tapferes' - wobei man verschämt kaschierte, dass es sich bereits bei Zwingli um einen Ruf zu Krieg und Gewalt handelte. Nun ist der Schleier weg und die Bühne gehört den 'Bösmenschen'. Die herkömmlichen Umgangsformen...