Rasenmäher

Ich bin auf dem Heimweg.
Es ist bereits Nacht.
Ich bin mit dem Fahrrad schon darüber,
als ich den Frosch gleich neben dem Vorderrad bemerke.
Er hat den trockenen Sommer überlebt.
Und ich habe ihn nur knapp nicht überfahren.

Sein Dasein tröstet mich.
Und ich erschrecke über die Todesgefahr, die ich für ihn bin.

Das Gedicht von Philip Larkin geht geh mir durch den Sinn,
auf das ich erst kürzlich gestossen bin.

Der Rasenmäher

Der Mäher stockte, zweimal. Kniend fand ich
Einen Igel in den Klingen verklemmt,
getötet. Er war im langen Gras gewesen.

Ich hatte ihn schon gesehen, sogar einmal gefüttert.
Jetzt hatte ich seine unaufdringliche Welt zerfleischt
Unwiederbringlich. Die Bestattung war keine Hilfe: 

Am nächsten Morgen stand ich auf und er tat es nicht.
Der erste Tag nach einem Todesfall, die neue Abwesenheit
Ist immer dieselbe; wir sollten Sorge tragen

Zuneinander. Wir sollten freundlich sein
Solange noch Zeit ist.

Philip Larkin

Philipp Roth

philipp.roth@kgbb.ch
philipp.roth@erk-bs.ch

The Mower

The mower stalled, twice; kneeling, I found   
A hedgehog jammed up against the blades,   
Killed. It had been in the long grass.

I had seen it before, and even fed it, once.   
Now I had mauled its unobtrusive world   
Unmendably. Burial was no help:

Next morning I got up and it did not.
The first day after a death, the new absence   
Is always the same; we should be careful

Of each other, we should be kind
While there is still time.

(Philip Larkin, 1922 - 1985; Übersetzung pr)

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