nachhaltig verzückt

Ich musste laut lachen, als ich vergangene Woche in meinem Buch auf folgenden Satz stiess:

,Manche Menschen sehen nicht aus, als ob sie im Liebesakt entstanden seien; andere gehen immer so verzückt durch die Welt, als hätten sie seine Freude nie hinter sich gelassen.‘ (Roger Willemsen, Momentum, S. 67)  

Ich versuchte mich selbst in dieser Skala zwischen verzückt und verzagt einzuordnen. In der Woche vor Pfingsten kein falsches Unterfangen. Pfingsten wird oft ,den Geburtstag der Kirche' genannt wird. Die Flämmchen über den Häuptern machen die Geistberührten zu kleinen Geburtstagslichtern. 

Doch der Satz liess den Gedanken aufkommen, dass Liebesakt viellicht noch das passendere Bild für Pfingsten wäre. Mehr Verzückung als an diesem Tag war jedenfalls nie. Betrunken vor Glück standen die Menschen am Beginn eines neuen Lebens. Komplett aus dem Häuschen. Ganz neben den Schuhen - in den Schuhen eines ganz anderen.  

Wo käme man hin in diesen Schuhen?
Wie haben sie Wege neu ausgerichtet?
Wohin treibt diese Verzückung Menschen in dieser Welt?
 

Pfingstlich leben: Die Freude des himmlischen Liebesaktes nie hinter sich lassen ...
Das Verzücken gegen die Verzagtheit in Anschlag bringen.
 

Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
2. Timotheus 1, 7
 


Philipp Roth

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

sich selbst zum Narren machen

das echte Schneewittchen

Abschaffung des Glaubens