Predigen III: Fische
,Unsere Zeit ist durch das hohle Wissen ihrer Leser und Zuhörer so weit gekommen, dass sie des Lesens überdrüssig wird und nur ungern zuhört, wenn sie nicht gewählte, wohlüberlegte und modern klingende Worte liest oder hört.' Vom Heiligen Antonius von Padua (ca 1195 - 1231) hat nur weniges die Zeit überdauert. Darunter sind Notizen zu Predigten, aus denen der Eingangssatz stammt. Konnte solches schon vor 800 Jahren gesagt werden, scheint es doch weniger an der Zeit zu liegen als am Menschen schlechthin, wenn ungern zugehört wird. Oder eben an den Predigenden. Antonius' Markenzeichen war, dass es bei ihm etwas zu sehen gab, wenn man ihm zuhörte. Er zog anschauliche Vergleiche und benutzte viele Bilder aus der Natur und dem Alltag der Menschen, wenn er über den Glauben und die Texte der Bibel sprach. Dazu passt die Legende, die ihn berühmt gemacht hat. Predigte Franz von Assisi zu den Vögeln, kamen bei ihm die Fische zum Ehre. Frustriert über die leere Kirche, ...